Zum Inhalt springen
Die Geförderten

RAUSCH

Eine chorografische Bühneninszenierung mit angebundener Vermittlungsforschung von Patricia Carolin Mai, Choreografin und Tänzerin, stART.up-Alumna des Jahrgangs 2016/2017

22. - 24. Juni 2023, Kampnagel Hamburg K6

Die für Juni 2023 geplante Uraufführung „Rausch. Eine Revision“ (AT) basiert strukturell auf der dreijährigen Konzeptionsförderung der Behörde für Kultur und Medien Hamburg. Daher ist dieses Projekt nicht nur eine Bühneninszenierung, sondern auch eine Vermittlungs-Forschung zu Praktiken der Gemeinschaft in Zusammenarbeit mit K3 | Tanzplan Hamburg. Daraus wird wiederrum in Koproduktion mit Kampnagel ein Gruppenstück mit 100-130 Beteiligten resultieren, welches auf der großen K6-Bühne auf Kampnagel aufgeführt wird.

Thematisch und formal wird Patricia Carolin Mai mit zwiespältigen Szenarien von Rausch arbeiten: Welche Affekte entstehen heute, wenn so viele Menschen wie nur möglich die Bühne füllen, ausreizen, überfordern, einnehmen, überfluten, bewegen? Welche Rolle spielt dabei der Tanz, dem gerne eine vergemeinschaftende Versammlungsfunktion zugesprochen wird? 

Entlang einer mehrmonatigen Tanzvermittlungs-Forschung am K3 zur Befragung von Tanz- und Bewegungslust und sich daran anschließenden Proben auf Kampnagel zu sozialen Dynamiken der Versammlung werden Patricia Carolin Mai und Team die Wechselwirkung von Synchronizität und Individualität untersuchen.  

In einem sind sich die 130 Projektbeteiligten einig: An der Lust mangelt es nicht, aber was - um alles in der Welt-  könnte zukünftig der Grund sein, ein gemeinsames Fest zu zelebrieren?

 

None
None
© Heike Schluckebier
None
© Heike Schluckebier

"F**K THE SYSTEM" (AT)

Ein dokufiktionales Schauspiel von Alicia Geugelin, Theaterregisseurin, stART.up-Alumna des Jahrgangs 2018/2019
 

"F**k the system" setzt sich auf theatrale und musikalische Weise mit dem Traum von der Revolution und dem Sehnsuchtsmotiv individueller Freiheit gegenüber einem Staatssystem auseinander. Ausgehend von staatskritischen Ideologien und Umsturzfantasien aus Interviews und Texten der arabischen Revolution oder Alaa Salah aus dem Sudan, von Islamisten und Reichsbürgern, gespiegelt an mythologischen und historischen Figuren wie Prometheus, Antigone und Robespierre, wird in dem dokufiktionalen Musikschauspiel der Frage nachgegangen, was den Staatsfeind vom Revolutionär unterscheidet und wann radikale Wege erlaubt sind. Wann heiligt der Zweck die Mittel? Und wie entstehen Überzeugungen, die Menschen zu Systemkritikern werden lassen?

Nach der erfolgreichen Produktion „KILLING IN THE NAME OF“, welche Alicia Geugelin als Gewinnerproduktion des START OFF-Wettbewebs am Lichthof Theater zusammen mit ihrem Team erarbeitete, will das künstlerische Team die Form des dokufiktionalen Musikschauspiels weiterentwickeln. Dabei nähert sich das künstlerische Team dem Stückthema aus drei Richtungen an: dokumentarisch, musikalisch und literarisch. Das Zusammenführen dieser unterschiedlichen und scheinbar gegensätzlichen Mittel ermöglicht ein Stück, das im permanenten Wechsel zwischen sinnlichen, diskursiven und emotionalen Elementen dem Publikum einen packenden Zugang anbietet.

Durch die Brisanz der kontroversen Thematik sowie die Schnittstelle zwischen Schauspiel und Musiktheater werden Zuschauer:innen aus den unterschiedlichen künstlerischen und thematischen Kontexten gewonnen. Im Rahmen des Probenprozesses werden Expert:innen u.a. zu den Themen Apokalypsesehnsucht und Umsturzfantasien eingeladen, um über diese Themen zu diskutieren. Das Stück wird im Herbst 2023 im LICHTHOF Theater vom Produktionsteam Geugelin/Schobess realisiert.

None
None