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Der Beirat im Horizonte-Programm setzt sich zusammen aus je einem:r Vertreter:in der drei beteiligten Kooperationsstiftungen sowie je einem:r Vertreter:in des Landesinstituts für Lehrerbildung und Schulentwicklung und der Universität Hamburg. In der Auswahlkommission für die Zusammensetzung eines Stipendienjahrgangs ist darüber hinaus eine ehemalige Geförderte beteiligt. 

 
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Dr. Hedwig Else Dürr
Gründerin und Stiftungsvorständin der Dürr-Stiftung in Hamburg

Die Dürr-Stiftung wurde 2002 als gemeinnützige Stiftung in der Freien und Hansestadt Hamburg gegründet. 

Stiftungszweck ist die Förderung von Forschung und Lehre im Bereich der Naturwissenschaften und der Humanmedizin, die Förderung von Bildung und Erziehung, sowie die Förderung von Kunst und Kultur. 

Vorrangig werden Fragestellungen bearbeitet, die mit der Bildung und Gesundheit von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Zusammenhang stehen. Mit ihrem aktuellen Schwerpunkt Bildung und Erziehung setzt sich die Dürr-Stiftung für mehr Chancengerechtigkeit ein und damit für die nachhaltige Verbesserung der Zukunftsperspektiven vor allem junger Menschen als wesentliche Grundlage für die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft. 

Auf die Frage nach der Besonderheit des Stipendienprogramms Horizonte antwortet Frau Dr. Hedwig Else Dürr: "Dieser klare Fokus auf Lehramtsstudierende mit Zuwanderungsgeschichte ist etwas ganz Besonderes. Nahezu fünfzig Prozent der Schülerinnen und Schüler haben eine Migrationsgeschichte, der Anteil unter den Lehrkräften ist jedoch deutlich geringer. Aus meiner Sicht lohnt es sich, gerade hier anzusetzen."

Portraitfoto vonJürgen Sengpiel

Jürgen Sengpiel
Gründer und Stiftungsvorsitzender der Jürgen Sengpiel Stiftung in Hamburg

Die Jürgen Sengpiel Stiftung wurde 2006 vom Ehepaar Jürgen Sengpiel und Hilde Suhr errichtet.

Der Stiftungszweck ist die Förderung der Ausbildung und Erziehung von jungen Menschen mit Migrationshintergrund in der Hansestadt Hamburg. Derzeitiger Stiftungsschwerpunkt ist die Förderung von Schüler:innen und Lehramtsstudierenden.

Bereits seit 2009 unterstützt die Jürgen Sengpiel Stiftung das Horizonte-Programm und ist damit eine wichtige Konstante in der Förderung angehender Lehrkräfte mit Migrationsgeschichte. Als die gemeinnützige Hertie-Stiftung das Programm im Jahr 2017 auslaufen ließ, suchte Herr Sengpiel nach neuen Verbündeten für die Förderung und fand diese in der Dürr-Stiftung und der Claussen-Simon-Stiftung. 

Herr Sengpiel sagt zum Programm: "Was mich besonders fasziniert hat an Horizonte, ist, dass eine Lehrkraft mit Migrationshintergrund ja per se eine Leuchtturmfunktion hat. Die Schülerinnen und Schüler erleben: Ich kann in diesem Land meinen Weg gehen. Das finde ich außerordentlich wichtig!"

Portraitfoto vonProf. Dr. Drorit Lengyel

Prof. Dr. Drorit Lengyel
Professorin für Erziehungswissenschaften in multilingualen Kontexten an der Universität Hamburg

Drorit Lengyel ist Professorin für Erziehungswissenschaft in multilingualen Kontexten an der Universität Hamburg und Teil des fakultätseigenen Forschungszentrums „Literacy in Diversity Settings – LiDS“. Seit 2022 ist sie Co-Koordinatorin des BMBF-geförderten Projekts "Metavorhaben Sprachliche Bildung in der Einwanderungsgesellschaft". Ihre Forschungsinteressen sind: Bildungsungleichheiten in der Migrationsgesellschaft, Mehrsprachigkeit in Erziehung und Bildung, Sprachliche Bildung und Sprachsensibler Fachunterricht, Herkunftssprachenunterricht, Professionalisierung von pädagogischen Fach- und Lehrkräften.

Drorit Lengyel ist von Beginn an Mitglied des Programmbeirats bei Horizonte. Die Wertschätzung und Anerkennung, die den Bewerber:innen und Stipendiat:innen entgegengebracht wird, bewegt sie jedes Jahr aufs Neue. Bereits 2010 hat sie an der Universität zu Köln einen Workshop mit Lehramtsstudierenden mit Migrationsgeschichte durchgeführt. In diesem Rahmen setzten sich die Teilnehmenden intensiv mit der eigenen Migrationsgeschichte, der Ressource Mehrsprachigkeit sowie Diskriminierungserfahrungen auseinander und beleuchteten kritisch deren Relevanz für sie als (angehende) Lehrkräfte. Die Ergebnisse sind veröffentlicht in Fereidooni, Karim (Hrsg.) (2012). Das interkulturelle Lehrerzimmer. VS Verlag für Sozialwissenschaften.

Drorit Lengyel ist Mitbegründerin des Internationalen Forschungsnetzwerks „Minority and Minoritised Teachers: Exploring Social Justice in Schools Around the World.”

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Faried Ragab
Landeskoordinator des Hamburger Netzwerks „Lehrkräfte mit Migrationsgeschichte“ am LI und Lehrkraft am Margaretha-Rothe Gymnasium

Faried Ragab ist Landeskoordinator des Hamburger Netzwerks „Lehrkräfte mit Migrationsgeschichte“ und arbeitet in der Beratungsstelle Interkulturelle Erziehung des Landesinstituts für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI). Darüber hinaus ist er Diversity-Beauftragter des Margaretha-Rothe-Gymnasiums Hamburg, wo er die Fächer Geschichte, Politik/Gesellschaft/Wirtschaft und Sport unterrichtet.

Bild @Markus Hertrich

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Susanna Stelljes
Horizonte-Alumna und Lehrkraft an der Geschwister-Scholl-Stadtteilschule

Die gebürtige Polin hat Lehramt für Gymnasien an der Universität Rostock studiert – nicht aus Überzeugung, sondern weil es kein Lehramtsstudium für Gesamtschulen gab. Als Armutsbetroffene war für sie von Anfang an klar, dass sie an Schulen arbeiten möchte, an denen viele Schüler:innen mit ähnlichen Herausforderungen aufwachsen. Der Entschluss zum Studium ergab sich aus dem Wunsch, ihre Interessen an Sprachen, Pädagogik und Psychologie zu verbinden. Schon im ersten Praktikum bestätigte sich: Schule war genau das Umfeld, in dem sie wirken wollte.

Ihr Referendariat absolvierte sie an zwei Stadtteilschulen in Hamburg. Während dieser Zeit war sie Stipendiatin im Horizonte-Programm – eine Erfahrung, die sie als zutiefst bestärkend empfand: Eine Gemeinschaft Gleichgesinnter mit geteilten Erfahrungen und gemeinsamen Zielen.

Heute ist sie an der Geschwister-Scholl-Stadtteilschule als Lehrkraft für Deutsch und Englisch tätig und engagiert sich als „Interkulturelle Koordinatorin“ für diskriminierungskritische Schulentwicklung. Seit 2013 betreut sie hier ein Mentoring-Projekt – dabei geht es ihr vor allem um Verbindung zwischen den Jahrgängen, Austausch auf Augenhöhe und Empowerment.