#Bildung #Bildungsgerechtigkeit #waszählt!
Wir werden digital! iPads für die Grundschule im ReBBZ-Altona
Sebastian Stiebert, Förderlehrer an der Grundschule im ReBBZ Altona
Das Regionale Bildungs- und Beratungszentrum Altona – ReBBZ Altona genannt – ist Teil der Altonaer Schullandschaft und Ansprechpartner für alle allgemeinbildenden Schulen im Kerngebiet von Altona. An den beiden Schulstandorten unserer Bildungsabteilung bieten wir Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf im Lernen, in der Sprache und in der emotionalen Entwicklung ein eigenes schulisches Angebot, solange die Eltern bzw. Sorgeberechtigten dies wünschen. Mit unserer Beratungsabteilung bieten wir Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern, Eltern und anderen Beteiligten eine Anlaufstelle bei unterschiedlichsten Problemen im schulischen Bereich. Wir beraten und unterstützen allparteilich, ergebnisoffen und verschwiegen. Mit der multiprofessionellen Expertise aus beiden Abteilungen leisten wir in enger Kooperation mit den allgemeinbildenden Schulen einen aktiven Beitrag zur Fortentwicklung der schulischen Angebote für alle Schülerinnen und Schüler im Altonaer Kerngebiet.
Alle unsere Schülerinnen und Schüler freuten sich Mitte März dieses Jahres auf ein gemeinsames Wiedersehen in ihrer Grundschule, zum Ende der Hamburger Frühjahresferien. Doch es kam ganz anders: Auch dieser Standort musste infolge der Corona-Ausbreitung vorübergehend geschlossen werden. Nach sieben langen Wochen durften die vierten Klassen als erste Kinder, unter ungewohnten Hygiene- und Abstandsregeln, mittlerweile wieder zur Schule in die Bernstorffstraße kommen. Die Wiedersehensfreude war bei den Lernenden und Lehrenden überwältigend. Doch die meisten unserer kleinen Schülerinnen und Schüler sind sich nun schon weit länger als zwei Monate nicht mehr persönlich begegnet. Wie wichtig aber regelmäßige, stabile soziale Kontakte gerade für Schülerinnen und Schüler mit erhöhtem sonderpädagogischem Förderbedarf sind, zeigt sich unter den gegenwärtigen Umständen besonders deutlich. Deshalb haben wir auf Online-Verbindungen gesetzt, um die Defizite zu mildern und das Ausbleiben persönlicher Treffen aufzufangen.
Weil wir am Schulstandort und auch viele Familien zuhause nicht auf eine Umstellung zum Fernunterricht vorbereitet waren, stellten wir einen Antrag auf Unterstützung bei der Claussen-Simon-Stiftung. In großzügiger Weise wurde unser Bedarf zur Anschaffung neuer elektronischer Endgeräte aus dem „Was zählt!“-Fonds für Lehre und Lernen bewilligt, wofür wir sehr dankbar sind. Inzwischen erreichen wir so wieder fast alle Haushalte, in denen unsere Schülerinnen und Schüler leben. Dabei helfen auch die neuen iPads, die von der Claussen-Simon-Stiftung finanziert wurden. Sechs Lernende aus sozial schwachen Familien können nun digitale Bildungsangebote nutzen und besser durch die vom Ausnahmezustand geprägte Zeit hindurchkommen.
Nach den Maiferien sollen wieder alle Schülerinnen und Schüler auch unserer Schule, wenigstens einmal in der Woche Präsenzunterricht erhalten. Wir stellen vorerst nur kleine Lerngruppen zusammen – wenige Kinder können dann in ihren Klassen unmittelbar aufeinandertreffen. Um dennoch Interaktionen zu ermöglichen, werden wir auch weiterhin tägliche Zoom-Konferenzen veranstalten, in denen die Schülerinnen und Schüler ihrem Bedürfnis nach Austausch und Teilhabe wenigstens medial nachkommen können. Noch ist diese Art der Kommunikation ganz neu für unsere Schülerinnen und Schüler. Aber gerade jene, die in häuslicher Isolation schon mehrere Wochen verbringen mussten, spricht dieses Format außerordentlich an. Erste technische Hürden wurden überwunden, nun begeistern erstaunliche Arbeitsergebnisse die kleinen und großen Teilnehmenden der Videokonferenzen.
Die Kombination von Fern- und Präsenzunterricht wird uns sicher noch weiter bis zum Schuljahresende und darüber hinaus vor neue pädagogische Herausforderungen stellen. Diese nehmen unsere engagierten Kolleginnen und Kollegen der Bildungs- und Beratungsabteilung des ReBBZ-Altona mit großem Engagement an. Die finanzielle Unterstützung der Claussen-Simon-Stiftung trägt entscheidend dazu bei, unseren Bildungs- und Erziehungsauftrag auch in dieser Krisenzeit einlösen zu können.
Das solidarische Handeln der Stiftung macht unsere Gesellschaft auch an diesem Bildungsstandort um vieles reicher.
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