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Was ist wirklich wichtig?
Peter Kleinschmidt, Mitglied des Vorstands der Claussen-Simon-Stiftung
Wir erleben gerade eine Zeit der großen Hilflosigkeit. Unser gesamtes Leben hat sich in kürzester Zeit so verändert, dass alle unsere Erfahrungen und unsere Erlebnisse, die wir bis gestern hatten, uns heute nicht mehr helfen. Unsere tägliche Routine, die uns Struktur gibt, ist buchstäblich über Nacht verschwunden. Darüber freuen wir uns, wenn wir unbeschwerte Urlaubstage genießen, aber jetzt ist es für viele von uns beunruhigend, besorgniserregend und beängstigend. Umso wichtiger ist es, dass wir die Zeit, von der wir jetzt so viel zur Verfügung haben, sinnvoll nutzen, und was sinnvoll ist, kann jeder von uns selbst bestimmen.
Nicht hilfreich sind jetzt Passivität und – im negativen Sinn des Wortes – Langeweile, sondern es geht trotz allem darum, den Optimismus aufrechtzuhalten, auch wenn das manchmal schwerfällt.
Wichtig ist aus meiner Sicht, dass wir uns mehr denn je um Freunde und Verwandte, um Nachbarn und Ältere kümmern und so als Gesellschaft feststellen, wie wichtig Nähe und Wärme sind – auch wenn das zurzeit nur auf Abstand möglich ist. Vielleicht ergeben sich dadurch neue und engere Beziehungen, die wir dann mitnehmen können in die Zukunft. Die jetzige Situation bietet einen Anlass dafür, dass wir uns wieder auf die wirklich wichtigen Werte besinnen, Werte wie z.B. Rücksichtnahme, Anstand, Hilfsbereitschaft oder Toleranz. Wenn man genau hinsieht, ist ein bisschen davon schon zu erkennen – möge uns das erhalten bleiben, wenn die Zeiten wieder andere sein werden.
Eine gute und vielleicht auch wieder unbeschwertere Zukunft wird es irgendwann wieder geben – wie sie aussieht, ist im Moment sehr schwer zu erkennen. Aber jeder und jede einzelne von uns kann jetzt durch das eigene Verhalten dazu beitragen, dass diese Zukunft eine neue Gestalt gewinnt.
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