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#Coronazeit #Team #waszählt! #Wissenschaft

Hochschulen auf dem herausfordernden Weg zum Wintersemester

Sarah-Isabel Conrad, Bereichsleitung Kommunikation Claussen-Simon-Stiftung

Die Claussen-Simon-Stiftung haben fast 60 Anträge von Universitäten erreicht, –  von der Beschaffung technischer Ausrüstung bis zur Ausbildung von Online-Tutoren/-innen. Die Hochschulen werden in ein hybrides Wintersemester starten und weiterhin einen Großteil der Lehrangebote digital veranstalten. Durch die Umstellung auf digitale Lehre rückte das Thema Didaktik in den Fokus – durchaus ein positiver Effekt der Corona-Pandemie, dennoch eine andauernde Herausforderung, die Inhalte neu aufzubereiten und für die digitale Lehre zu gestalten. Der wissenschaftliche Austausch und  die fachliche Diskussion werden weiterhin weniger möglich sein – damit sind Wesenskerne der akademischen Auseinandersetzung und Bildung bedroht.

Es ist dabei nicht nur eine institutionelle Aufgabe, sondern jede/-r einzelne Lehrende ist gefragt, ausreichend Angebote für Austausch und Betreuung zu entwickeln und anzubieten. Ein großer Kreativitätsdruck, der häufig durch äußere Rahmenbedingungen gebremst wird. Disziplinen, die auf praktische Ausbildung und Forschung angewiesen sind, in Laboren oder zum Beispiel in Sportwissenschaften und künstlerischen Studiengängen, müssen sich im Schichtbetrieb und in Kleingruppen organisieren. Zeitpläne werden dadurch obsolet und Abschlussarbeiten müssen verschoben werden. Zahlreiche Arbeitsgruppen wurden damit konfrontiert, dass bereits zugesagte Gelder zentral für kurzfristige Maßnahmen umgewidmet wurden. Dies wird sich langfristig auswirken, denn Forschungsarbeiten und wissenschaftliche Ausbildung können dadurch nicht wie geplant fortgeführt werden. Wann und in welcher Form dies ersetzt werden kann, ist an vielen Stellen noch offen.

Eine Gratwanderung auf der Suche nach Lösungen

Auch die Punkte Rechtssicherheit und Datenschutzkonformität bei der Nutzung digitaler Plattformen sind nicht trivial. Der Umgang damit ist unterschiedlich. Einige Hochschulen betreiben Videokonferenzlösungen auf eigenen Servern. Andere nutzen trotz Datenschutzbedenken bewusst Plattformen wie Zoom, vor allem aufgrund ihrer Praktikabilität und Verbreitung. Auch hier gibt es eine andauernde Gratwanderung auf der Suche nach gangbaren Lösungen.

Trotzdem ist auch Positives zu berichten. Das durch Corona aufgezwungene Experiment hat der digitalen Lehre in Schulen und Hochschulen einen enormen Schub gegeben, ganz neue Perspektiven der Unterrichtsgestaltung eröffnet und Berührungsängste abgebaut. Eine zentrale, übergeordnete Herausforderung – für Schulen wie Hochschulen – wird aber bleiben, mit Ungewissheiten und Unwägbarkeiten zu leben, Gesundheitsschutz und Bildungsauftrag ständig gegeneinander abzuwägen. Von einem an den Vor-Corona-Zustand erinnernden Lehr- und Lernbetrieb über hybride Formate bis zu weitgehend digitalen Angeboten müssen parallel verschiedene Konzepte möglich sein.

Stiftungsarbeit als wertvolle Unterstützung in der Not

Die Unterstützung, die Stiftungen hier leisten können, hat manche Notsituation an den Bildungsinstitutionen lindern können. Denn dies ist eine Stärke und Kernkompetenz gemeinnütziger Stiftungsarbeit: gezielt und schnell an den „Brennpunkten“ zu handeln. Flexibilität, außerordentliches Engagement und Innovationskraft werden uns noch für lange Zeit begleiten, und sie werden die Grundlage sowohl für Stiftungshandeln als auch für lehrendes und lernendes Handeln bleiben – bei Schülern/-innen, Studierenden, Lehrenden und Behörden. Stiftungen können in ihrer Förderprogrammatik grundsätzlich neue Formate entwickeln und den Fokus in bestimmten Bereichen neu setzen, um dieser langfristigen Aufgabe gemeinsam mit allen Beteiligten gerecht zu werden.

In diesen herausfordernden Zeiten wirksam sein zu können, ist ein hohes Gut, aber auch eine Verpflichtung.


Dieser Beitrag wurde außerdem im Blog des Bundesverbands deutscher Stiftungen veröffentlicht.

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