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#Coronazeit #Kultur #waszählt!

MS ARTVILLE: Ein Kunstfestival in Zeiten der Covid 19-Pandemie

Arne Empen, Kulturmanager, Fundraising & Inhalte für den Kunstfelder e.V.

Wie können wir Kulturschaffende in Arbeit bringen? Wie bringen wir Kunst und Kultur an ein Publikum, das sonst vielleicht nicht den Weg ins Museum oder ins Theater findet? Diese und viele weitere Fragen sind für ein Kunstfestival wie das MS ARTVILLE natürlich immer von großer Relevanz. In Zeiten der COVID-19-Pandemie sind die Antworten jedoch nicht nur schwerer zu finden, sie fallen auch anders aus. Dass wir uns als gemeinnütziger Kulturverein (https://kunstfelder-ev.de/projekte/) hierfür individuelle Lösungen erarbeiten konnten, ist der inhaltlichen und finanziellen Unterstützung der Claussen-Simon-Stiftung und weiteren Partner*innen zu verdanken.

Das Coronavirus SARS-CoV-2 hat uns nach wie vor fest im Griff. Insbesondere die Kultursphäre mit den vielen Solo-Selbstständigen, deren Schaffen leider nach wie vor von vielen vermeintlich als nicht systemrelevant (Link: https://www.claussen-simon-stiftung.de/de/blog/systemrelevant-versus-nicht-systemrelevant/) eingestuft wird, leidet unter der aktuellen Situation. Unsere Antwort hierauf sind zwei Projekte: In der digitalen Sphäre und im Öffentlichen Raum haben wir zwei „Corona-konforme“ Projekte realisiert, die uns als Kunstfestival neue Wege eröffnen.

Auf der Homepage des MS ARTVILLE gibt es seit dem 18. Juli eine Mediathek mit künstlerischen Inhalten, bis Mitte September werden hier auch immer wieder neue Projekte vorgestellt. Hier sind einige Absolventinnen des Programms stART.up involviert: Raha Emami Khansari und Anne Pretzsch erarbeiteten mit ihrem Kollektiv Glitch AG das Hörspiel Lauter Flüstern, und Anja Kerschkewicz initiierte das Projekt „So Soft. Eine Queer Boy Experience“ mit ihrem Kollektiv Frauen und Fiktion. Mit der Tänzerin und Choreografin Patricia Carolin Mai und ihrem Team haben wir auf dem verlassenen Festivalgelände einen Kurzfilm gedreht, der in den kommenden Wochen veröffentlicht wird. Wir sind sehr gespannt auf das Ergebnis - verfolgt hierzu die entsprechenden Kanäle des Festivals und der Claussen-Simon-Stiftung bei Insta und FB! Die Projekte sind für uns als Festival inhaltliches und organisatorisches Neuland. Und die Resonanz kann sich sehen lassen: Zusammengerechnet kommen die digital zugänglichen Kunstwerke derzeit auf rund 4000 Klicks, Tendenz steigend.

Zeitnah werden wir noch diverse weitere künstlerische Inhalte hochladen: Mit dem Kollektiv Mentalgassi und der Künstlerin Barbara Lüdde werden wir digitale Kunstwerke (https://msartville.de/digital-art/) veröffentlichen, die zum Beispiel über Instagram zugänglich sind. Demnächst werden wir auch einige Art Talks publizieren, für deren Produktion wir Kunstschaffende in ihren Ateliers besucht haben.

In dem öffentlichen Park Reiherstiegknie-Hauptdeich, auf dem auch die Festivals MS DOCKVILLE und SPEKTRUM stattfinden, haben wir mit Erlaubnis der zuständigen Behörden zudem einen öffentlichen Kunstpark errichtet, der bis zum 27. September zugänglich sein wird. Zu sehen sind hier drei neue Kunstwerke und sechs weitere aus dem Bestand des MS ARTVILLE. Die Resonanz auf das Projekt war besonders von der Presse sehr groß – sowohl der NDR als auch das Hamburger Abendblatt haben längere Berichte veröffentlicht, wodurch der Park besonders abends auch immer wieder gut besucht ist.

Im MS Uferpark gibt es zwar leider immer wieder Probleme mit Vandalismus, die unsere Kapazitäten teilweise an unsere Grenzen bringen. Doch als Kunstfestival haben uns beide Projekte weitergebracht: Die Erfahrungen und Kontakte, die wir hier im Bereich Kunst im öffentlichen Raum und in der digitalen Sphäre machen durften, werden uns sicherlich auch in den kommenden Jahren weiterbringen. Darüber hinaus sind die im Uferpark aufgestellten Kunstwerke auch ein Signal an die Stadt, dass wir an unserem Standort in Hamburg-Wilhelmsburg festhalten möchten. Nach aktuellen Stand haben wir eine Planungssicherheit, die nicht über das Jahr 2024 hinausgeht – wir arbeiten daran, eine Standortzusage bis zum Jahr 2030 zu bekommen.

 

Foto: JH Hamann

YouTube-Video

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